Betriebshaftpflicht nicht versichert bei IT-Dienstleistern, Symbolfoto Dünnes Eis von PublicDomainPictures via Pixabay

Haftungsrisiken für IT-Dienstleister: Dünnes Eis bei Projektverzug und Datenverlust

Viele IT-Dienstleister schätzen die eigentlichen Risiken falsch ein

Der IT- und Cyber-Versicherer Hiscox hat kleine und mittelständische IT-Dienstleister befragt. Eines der Ergebnisse: Die Risikoeinschätzung der Manager und Managerinnen passt nicht zu dem, was die Hiscox-Schadenstatistik als eigentliche Branchenrisiken ausweist.

Anders gesagt: die IT-Dienstleister unterschätzen, für welche Art Schadenersatzforderung am häufigsten bezahlt wird. Zudem sind gerade kleinere Unternehmen oft nicht ausreichend versichert.

Branchenrisiken von IT-Dienstleistungsunternehmen: Einschätzung und Fakten

Die IT-Entscheider sahen die Risiko-Rangliste so:

  1. Datenverlust durch Cyberangriff oder menschliches Versagen
  2. Ausfall der IT-Infrastruktur
  3. Projektverzögerung, Projektausfall oder Projektabbruch.

Die Schadenstatistik des Versicherers zeichnet dagegen ein anderes Bild der tatsächlichen Risiken:

  1. Projektverzögerung, Projektausfall oder Projektabbruch
  2. Datenverlust des Kunden durch Programmierfehler
  3. Kundenklagen wegen vermeintlicher Fehler des Dienstleisters

Für die Studie wurden etwas mehr als 200 Manager und Managerinnen sowie leitende Angestellte kleiner und mittelständischer IT-Dienstleistungsunternehmen befragt.

Zu wenige IT-Dienstleister sind versichert

Knapp 49 % der befragten Unternehmen haben eine IT-Betriebshaftpflichtversicherung, die durch den Betrieb verursachte Personen- und Sachschäden deckt. Knapp 44 Prozent sind gegen Cyber- und Datenrisiken versichert. Eine IT-Berufshaftpflicht zur Deckung von Vermögensschäden haben knapp 39 Prozent.

Gerade bei kleinen Unternehmen fehlen oft betriebliche Versicherungen. Beispielsweise haben etwa nur 22 Prozent in diesem Segment eine IT-Betriebshaftpflichtversicherung abgeschlossen.

Fehlende Versicherungen sind auch ein Problem für die Auftraggeber

Dabei darf man nicht übersehen: Mangelndes Risikomanagement von IT-Unternehmen steigert auch das Risiko der Auftraggeber. Schließlich fehlen dann oft die Mittel zum Begleichen von Schadenersatzforderungen, wenn der Auftragnehmer eines IT-Projekts für Mängel oder Verzögerungen verursacht.

Mit dem Versichern von IT-Projekten haben wir uns in den Beiträgen „Gewährleistungs- oder Erfüllungsbürgschaft für IT-Projekte“ und „IT-Projekt mit Freelancern als Subunternehmer versichern“ befasst.

Es gab noch weitere interessante Ergebnisse

Natürlich ging es nicht nur um Versicherungen und Haftung. Die Umfrage ergab außerdem weitere interessante Ergebnisse, zum Beispiel diese:

  • Mehr als 40 Prozent der IT-Dienstleister haben seit der Pandemie mehr Aufträge bekommen. Allerdings profitierten vor allem größere Betriebe, kaum die kleineren.
  • Als Digitalisierungsbremsen sehen die IT-Fachleute in erster Linie fehlendes Know-how bei ihren Auftraggebern sowie bürokratische Hürden. Investitionszurückhaltung und auch Datenschutzvorgaben werden seltener genannt.

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