Verhalten bei IT-Notfällen

Die IT-Notfallkarte

Vor einigen Monaten hat das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) eine kleine „IT-Notfallkarte“ veröffentlicht. Man kann sie dort herunterladen, ausfüllen und sie in Büros, Fertigungshallen, Werkstätten, Lagerräumen etc. aufhängen, neben den Hinweisen zum Verhalten im Brandfall oder bei Arbeitsunfällen.

„Verhalten bei IT-Notfällen“ – so sieht die IT-Notfallkarte des BSI aus.

Ganz wirkungslos ist die Kampagne offenbar nicht, denn ich bekomme das Kärtchen in letzter Zeit immer öfter zu sehen, zumindest am Bildschirm. Und das finde ich als Versicherungsmakler mit Schwerpunkt auf Versicherungen für technische und digitalen Risiken sehr gut – wie alles, das für mehr Problem- und Risikobewusstsein in Sachen Cyber-Bedrohungen sorgt.

Es ist absolut richtig, dass man IT-Notfälle als echte Bedrohung ins Bewusstsein rückt

Schließlich kann ein einziger falscher Klick dafür sorgen, dass ein Verschlüsselungstrojaner oder ein Hackerangriff die Existenz des Unternehmens gefährden, zumindest aber die Jahresbilanz verhageln.

Zur Vorbereitung auf den IT-Notfall gehört mehr als eine Notfallkarte

Trotzdem: Mit dem Aufhängen der Karte ist es nicht getan. Entscheidend ist, dass der Umgang mit IT-Risiken im Unternehmen auch gelebt wird und Vorbereitungen getroffen werden:

  • Die Mitarbeiter müssen Bewusstsein dafür entwickeln, dass Viren, Trojaner und Hacker den ganzen Betrieb lahmlegen können und eine einzige unvorsichtige Aktion dafür ausreicht.
  • Es muss tatsächlich eine Notfall-Nummer geben, die man jederzeit anrufen kann. (Existiert es eine solche Nummer bei Ihnen?)
  • Die Mitarbeiter darf keine Scheu haben, sich dort zu melden. Auch dann nicht, wenn er nicht genau weiß, ob wirklich ein Notfall vorliegt.
  • Er muss dem Administrator sofort sagen können, an welchem Gerät er gerade arbeitet. Es braucht also eine eindeutige Kennzeichnung (gibt es vermutlich), und der Mitarbeiter muss die auch sehen können (den internen Host-Namen, eine Inventarnummer etc.)
  • Außerdem sollten die Mitarbeiter wissen, was bei akutem Verdacht auf eine Virus- oder Trojaner-Infektion zu tun ist. (Das Gerät muss vom Netz: sofort LAN-Kabel ziehen und/oder WLAN-Router aus. Wenn möglich, Screenshots machen oder den Bildschirm mit dem Handy fotografieren. Dann das Gerät direkt ohne Herunterfahren ausschalten – und ausgeschaltet lassen. Notieren, was man gerade gemacht hat, in welchem Programm, mit welcher Datei, mit welchem Kommunikationspartner etc.)

Viele Cyber-Versicherer bieten eine Notfall-Hotline mit IT-Expertenrat

Gut, wenn man versichert ist: Viele Cyberversicherer haben eine Notfallnummer für ihre Versicherten, rund um die Uhr und an jedem Tag mit IT-Experten besetzt. Außerdem bieten sie in der Regel vorbereitete Notfallpläne, damit klar ist, was zu tun ist und wer informiert werden muss. Drittens haben viele Versicherungsgesellschaften Experten in Bereitschaft, die sich im Ernstfall vor Ort um Schadensbegrenzung und Notfallmaßnahmen kümmern: IT-Fachleute, Krisen-PR-Experten und Juristen. (Das macht für den Versicherer Sinn, er will ja den Schaden begrenzen, den er bezahlen muss.)

Interesse an den Leistungen und Kosten der verschiedenen Cyber-Versicherungen?

Wir bei acant sind keine Experten für Erste Hilfe bei IT-Notfällen. Aber wir wissen genau, wie man Ihr Unternehmen am besten dagegen versichert. Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine Nachricht – wir beraten Sie gern.

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