Telematikversicherung: Daten gegen Ersparnis
Telematik-Tarife sind schon seit vielen Jahren ein besonderes Angebot der Kfz-Versicherer. Der Fahrzeughalter erklärt sich bereit, mithilfe einer kleinen Telematik-Box oder einer Telematik-App auf dem Handy den Fahrstil automatisch auswerten zu lassen. Grundlage sind eine GPS-Ortungsfunktion und eine Mobilfunkverbindung. Der Versicherer bekommt so Positionsdaten, dazu Fahrdaten zur Geschwindigkeit, dem Beschleunigungs- und dem Bremsverhalten.
Im Gegenzug zur Datenbereitstellung erhalten Versicherungsnehmer eine Kfz-Versicherung zu besonders günstigen Bedingungen. Das ist vor allem für Fahranfänger interessant. Voraussetzung für die Ersparnis ist natürlich, dass die Telematik-Daten einen risikoarmen Fahrstil belegen.
Telematik-Tarif wird um automatische Unfallerkennung erweitert
Nun hat die HUK-Coburg ihren Telematik-Tarif um eine interessante Neuerung erweitert. Die Algorithmen, die die Fahrdaten laufend auswerten, sind offenbar in der Lage, einen Unfall aus der Ferne zu erkennen.
Ist das der Fall, erhalten die Fahrzeughalter bzw Versicherungsnehmer automatisch eine Push-Nachricht des Versicherers auf ihr Smartphone. Dabei werden eine Schadensnummer samt Kontaktdaten des Versicherers an die Telematik-App auf dem Smartphone des Fahrers übertragen. Dieser kann sie z. B. per E-Mail oder WhatsApp mit anderen Unfallbeteiligten teilen.
Erkennt das System einen Unfall, bei dem mit Personenschäden zu rechnen ist, meldet sich ein Dienstleister per Telefon und benachrichtigt bei Bedarf die Rettungskräfte.
Das Internet der Dinge prägt Versicherungsprodukte
Die neue Funktion hat ein auf Telematiklösungen spezialisiertes Unternehmen für die HUK Coburg entwickelt. Tests erfolgten in Kooperation mit der Dekra. Die Innovation zeigt, wie das Internet der Dinge die Versicherungslandschaft verändert. Bereits die Telematik-Tarife selbst sorgten für etwas Neues: Neben den Rahmendaten zum Fahrzeug und zum Fahrzeughalter fließen damit plötzlich laufende Nutzungswerte in den Tarif ein, der entsprechend flexibel gestaltet ist. Der Versicherer kann sein Risiko ganz konkret und aus der Nähe nachzeichnen.
Nun kommt ein weiteres neues Element dazu: Auch im Schadensservice erfolgt über die digitale Verbindung eine direkte, automatische Reaktion. Dazu kommt die Möglichkeit, schwere Personenschäden durch schnelle Notrufe abzumildern. Das ist natürlich für die Unfallbeteiligten ein Segen, es beeinflusst aber auch die Höhe des Schadens für den Versicherer positiv.
Man kann davon ausgehen, dass die Versicherungsgesellschaften solche individuellen, automatisierten Reaktionen auch für andere Versicherungsarten entwickeln. Der Versicherungsmarkt bleibt spannend. Was ist Ihre Meinung? Oder habe Sie Interesse an Telematik-basierten Versicherungsangeboten? Schreiben Sie uns!