Kann man Bitcoin versichern, oder Guthaben in anderen Kryptowährungen? Dieser Frage hören wir bei acant inzwischen häufiger.
Guthaben in Kryptowährungen sind gefährdet
Gerade ist es mal wieder passiert: Ein Hacker stahl in den USA Kryptowährungen im Wert von rund 600 Millionen Dollar. Betroffen war die auf den Transfer bzw. den Tausch von Kryptowährungen spezialisierte Plattform Poly Network: Der Dieb hatte die Sicherheitssysteme geknackt und kaperte Guthaben der Kryptowährungen Ethereum, BSC (Binance) und Polygon. Später gab er die Guthaben wieder zurück – im Gegenzug wurde ihm eine Belohnung in Höhe von einer halben Million Dollar versprochen.
Gleiches ist auch schon oft genug mit Bitcoin passiert. In Nordkorea gibt es Medienberichten zufolge ganze Abteilungen staatlich kontrollierter Hacker, die sich auf illegale Blockchain-Operationen – sprich Diebstahl – spezialisiert haben. So tragen sie dazu bei, das Regime zu finanzieren.
Selbst ohne Diebe kann ein Bitcoin-Guthaben verloren gehen. Wenn die Schlüssel auf einer Festplatte liegen, drohen Hardware-Schäden oder unabsichtliches Überschreiben. Besonders spektakulär ist der Fall des virtuellen Bitcoin-Millionärs Stefan Thomas: Ihm gehört eine Festplatte mit Bitcoins im Wert eines neunstelligen Dollarbetrags. Was ihm fehlt, ist das Festplatten-Passwort, denn das hat er vergessen. Noch zwei Eingabeversuche erlaubt die Sicherungssoftware der Platte. Dann ist die Höchstzahl an Fehlversuchen erreicht, das Sicherheitsprogramm löscht die Daten auf der Festplatte.
Kann man Bitcoin versichern?
Die kurze Antwort lautet: Eine Sachversicherung für Bitcoin, die den Verlust oder Diebstahl ersetzt, gibt es derzeit nicht. Das liegt schon daran, dass die Versicherer das Risiko schlecht kalkulieren können. Schließlich hängt der von der Kursentwicklung ab. Der rechtliche Status und der offizielle Wert sind unklar, da Bitcoin, Ethereum & Co. keine offiziellen Zahlungsmittel sind und anders als Devisenguthaben oder Wertpapiere keinen Bilanzierungsvorschriften unterliegen. Aus Sicht eines Sachversicherers tauchen Bitcoin-Guthaben im zu versichernden Bestand, d. h. dem Vermögen des Unternehmens, nicht als bestimmter Wert auf.
Außerdem drohen im Fall eines Massendiebstahls wie bei Poly Network sehr umfangreiche Versicherungsfälle auf einen Schlag. Solche Risiken lassen Sachversicherer ebenfalls zurückschrecken.
Das Fazit: Es gab zwar frühere Ankündigungen von Bitcoin-Versicherungsprodukten. Entsprechende Angebote kamen nicht auf den Markt.
Eine Vertrauensschadenversicherung oder Cyberversicherung kann bei der Aufklärung helfen
Besser sind die Aussichten auf eine Deckung des Schadens bei dem Verdacht, dass eigene Mitarbeiter oder Beauftragte Bitcoin-Guthaben gestohlen oder veruntreut haben. Hat das Unternehmen eine Vertrauensschadenversicherung oder eine Cyber-Versicherung, kann der Versicherer die Kosten der forensische Aufklärung übernehmen. Experten für IT-Forensik können den Weg zu den Tätern weisen, von denen man die Guthaben mit etwas Glück zurückholen kann. Natürlich hängt der Anspruch von den Versicherungsbedingungen der Police ab.
Haben Sie Fragen zum Versicherungsschutz Ihrer digitalen Werte?
Wenn es um Versicherungen für digitale Werte und Versicherungsschutz vor digitalen Risiken geht, kennen wir von acant uns aus. Wir sind schließlich Spezialmakler für Cyberrisiken aller Art.
Fragen Sie uns einfach – wir beraten Sie gerne und kostenlos. Und wenn sich etwas nicht versichern lässt, wie zum Beispiel Bitcoin, dann sagen wir Ihnen das ganz klar.