Versicherungsbedingungen bei der Cyber-Versicherung Symbolfoto: Arek Socha via Pixabay

Versicherungsschutz bei mobilem Zugriff und für Cloud-Speicher – aber nicht bei staatlichen Cyberattacken

Neue Musterbedingungen zur Cyber-Versicherung

Der GDV, Verband der deutschen Versicherer, hat neue Musterbedingungen zur Cyber-Versicherer vorgelegt. Als Fachmakler für Cyber-Versicherungen begrüßen wir von acant viele der neuen Regelungen. Allerdings sind damit längst nicht alle Stolperfallen beseitigt. Entscheidend bleibt die genaue Prüfung der Versicherungsverträge.

Die neuen Musterbedingungen zur Cyber-Versicherung sind ein Fortschritt – aber nicht verbindlich

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) veröffentlicht Musterbedingungen zu zahlreichen Versicherungsarten. Musterbedingungen zur Cyber-Versicherung wurden 2017 erstmals publiziert. Nun hat der Verband sie in wichtigen Punkten überarbeitet und erweitert.

Als Cyberversicherungs-Fachmakler sehen wir die Neuauflage insgesamt positiv. So sind nun Fälle von Datendiebstahl, der mobile Datenzugriff und Cloud-Speicher bei Drittanbietern in den Versicherungsschutz einbezogen. Andererseits gelten strengere Ansprüche an die IT-Sicherheit des versicherten Unternehmens.

Vor allem sind die Musterklauseln des Verbands nur eine Empfehlung. Alle namhaften Cyberversicherer haben eigene Deckungskonzepte, so Cyberversicherungs-Experte Schwandt. Diese müssen genau geprüft werden:

Die neuen Musterbedingungen zeigen, wohin die Entwicklung der Cyber-Versicherung geht. An ihnen lassen sich die Versicherungsbedingungen der Versicherer messen. Die konkrete Prüfung der Verträge bleibt dabei unverzichtbar: Der Schutz einer Cyber-Versicherung ist nur so gut, wie das Kleingedruckte im Vertrag.

Wichtige Klarstellungen und verschärfte Anforderungen

Die neuen Musterbedingungen dehnen den Cyber-Versicherungsschutz auf Fälle aus, die viele Unternehmen betreffen. Doch nicht alle der Neuerungen sind für die Versicherungsnehmer positiv.

Vorteilhaft sind zum Beispiel diese Ergänzungen der Musterbedingungen:

  • Auch der mobile Zugriff auf die Firmensysteme ist versichert. Der Trojaner befällt die Firmennetze über einen Mitarbeiter im Homeoffice oder im Außendienst? Dann ist der Schaden durch die Cyber-Versicherung gedeckt.
  • Der Schaden ereignet sich bei einem externen Cloud-Speicher, Provider oder Dienstleister? Eine wichtige Neuerung: die Versicherung leistet auch für zerstörte, verschlüsselte oder gestohlene Daten, die auf angemietetem Cloud-Speicher oder bei einem anderen Dienstleister lagen.
  • Schadenersatz nach DSGVO-Verstößen ist ebenfalls gedeckt. Datenschutzverstöße begründen Schadenersatzansprüche der Betroffenen. Wenn ein Hacker viele Tausend Datensätze stiehlt, kommen schnell gewaltige Summen zusammen. Deshalb ist diese Klarstellung von großer Bedeutung.

Dagegen machen andere Neuerungen es den Unternehmen nicht leichter:

  • Zur „Gewährleistung der IT-Sicherheit“ sind konkrete Maßnahmen gefordert. Vorbei ist die Zeit, in der die Ansprüche an die IT-Sicherheitsmaßnahmen der Unternehmen lax oder vage ausfielen. Nun enthalten die Musterbedingungen konkrete Maßnahmen wie professionelles Patch-Management, systematische Datensicherung, abgestufte Zugriffsberechtigungen, 2-Faktor-Authorisierung bei Servern, Diebstahlsicherung von Mobilgeräten und ähnliches mehr.
  • Schäden durch staatliche Akteure sind nicht gedeckt. Wenn Hacks oder Malware auf nordkoreanische Cyberkriminelle, russische Hacker im Regierungsauftrag oder chinesische Geheimdienste zurückgehen, bleibt das Unternehmen auf seinem Schaden sitzen. Solche Aktivitäten werden immer häufiger aufgedeckt.

Entscheidend sind die Versicherungsbedingungen der Versicherer, nicht die Musterbedingungen

Die Musterbedingungen des GDV sind eine nützliche Messlatte, um die konkreten Versicherungsbedingungen der verschiedenen Cyberversicherungs-Angebote zu prüfen. Dieser Blick ins Kleingedruckte ist unerlässlich, damit eine Cyber-Versicherung Unternehmen und Organisationen im Fall von Cyber-Angriffen, IT-Havarien und Datendiebstählen wirklich schützt.

Allerdings erfordert die Analyse der Versicherungsverträge mehr als den Vergleich mit den Musterbedingungen. Dafür sind Fachwissen und Marktkenntnisse notwendig. Deshalb zahlt sich die Beratung durch einen Fachmakler wie die Berliner acant.service GmbH für Versicherungsnehmer in jedem Fall aus. acant vermittelt Unternehmen seit mehr als zehn Jahren Cyber-, IT-, Elektronik- und Technikversicherungen und weiß, wovon wirksamer, betriebswirtschaftlich sinnvoller Versicherungsschutz abhängt. Wir verhelfen auch Ihnen zur passenden Cyberversicherung – rufen Sie uns einfach an: 0176 1031 8791.

Urteil - Cyberversicherung muss zahlen trotz veralteter Serversysteme, Symbolfoto: dokumol via Pixabay

Software-Updates versäumt, Cyber-Versicherung muss nach Hackerangriff trotzdem zahlen

Urteil zur Cyber-Versicherung: Leistungspflicht trotz veralteter Server-Betriebssysteme

Ein Unternehmen wird Opfer eines Hacker-Angriffs mit Ransomware. Die Betriebsunterbrechung verursacht Millionenschäden. Manche Server des Betriebs liefen mit längst veralteten Betriebssystem-Versionen. Trotzdem wurde die Cyber-Versicherung dazu verurteilt, den Schaden zu übernehmen.

Das Urteil gibt Versicherern noch mehr Anlass, auf die IT-Sicherheit ihrer Versicherungsnehmern zu achten. Unternehmen sollten den Abschluss einer Cyber-Versicherung und die Optimierung ihrer Sicherheitsmaßnahmen aufeinander abstimmen.

Cyber-Versicherung abgeschlossen – und gleich Opfer eines Cyber-Angriffs

Bei einem Unternehmen aus Baden-Württemberg hatten nur 10 von 21 Servern aktuelle Betriebssystem-Versionen. Andere liefen selbst 2020 noch mit „Windows Server 2003“. Für dieses Betriebssystem gab es seit 2015 keine Updates mehr.

Trotzdem konnte der Betrieb eine Cyber-Versicherung abschließen. Die kam zum richtigen Zeitpunkt: Zwei Monate später verschlüsselte ein Ransomware-Angriff die Daten im gesamten Firmennetzwerk. Eine fünfmonatige Betriebsunterbrechung war die Folge. Sie führte zu Ausfällen in Millionenhöhe.

Die Versicherungsgesellschaft weigerte sich, den Schaden zu übernehmen. Sie verwies auf die fehlenden Software-Updates und darauf, dass das Unternehmen weder Zwei-Faktor-Authentifizierung noch ein Monitoring-System installiert hatte. Außerdem habe es Kontrollfragen zur Unternehmens-IT falsch beantwortet, die ihm vor Vertragsabschluss vorgelegt wurden.

Keine „Kausalität“, keine „Arglist“: die Versicherung muss bezahlen.

Das Landgericht Tübingen verurteilte den Versicherer trotzdem zur Zahlung. Er musste Schäden von mehr als 2,8 Millionen Euro übernehmen. Allein die Betriebsunterbrechung schlug mit rund 2,5 Millionen Euro zu Buche.

Das Unternehmen hatte einem Vertreter der Versicherungsgesellschaft vor Vertragsunterzeichnung mitgeteilt, dass es noch „Windows Server 2003“ und „Windows Server 2008“ einsetzte. Selbst wenn die – unklar formulierten – Risikofragen falsch beantwortet wurden, lag für das Gericht somit keine Arglist vor.

Außerdem war der Trojaner durch eine Phishing-Mail auf das Notebook eines Administrators gelangt. Von dort verbreitete er sich als Pass-the-Hash-Angriff weiter. Die veraltete Server-Software war deshalb nach Ansicht des Gerichts nicht kausal für den erfolgreichen Ransomware-Angriff.

Wichtig für die Richter: die Unternehmensvertreter hatten den Eindruck gewonnen, der Versicherer stelle keine hohen Anforderungen an die IT-Sicherheit. Sein Repräsentant hatte erklärt, dass „jede Fritzbox“ als Firewall ausreichen würde (AZ: LG Tübingen, 26.05.2023 – 4 O 193/21).

Das Urteil macht es den Unternehmen nicht leichter: Sie sollten IT-Sicherheit und Versicherungsschutz klug kombinieren

Noch vor einigen Jahren verlangten Versicherer zum Abschluss einer Cyber-Versicherung kaum mehr als die symbolische Bestätigung, dass dem Betrieb die Cyber-Risiken bewusst waren. Das hat sich in wenigen Jahren grundlegend geändert. Die Zahl der Cyber-Angriffe und die Höhe der Schäden sind explodiert. Besonders Betriebsunterbrechungen und Schadenersatzforderungen verursachen hohe Kosten. Deshalb sind Cyberversicherungen inzwischen deutlich teurer – und wesentlich schwerer zu bekommen. Die Versicherer schauen mittlerweile genauer hin, wie es um die IT-Sicherheit bei Versicherungsnehmern bestellt ist.

Für die Unternehmen wird es wichtig, zwei Aufgaben aufeinander abzustimmen. Die eine besteht darin, ein professionelles IT-Sicherheitsniveau zu erreichen. Die andere Aufgabe ist es, das Risikomanagement durch eine belastbare Cyber-Police zu ergänzen. Die Geschäftsführung ist gefordert: Nur Investitionen in die IT-Sicherheit ermöglichen adäquaten Versicherungsschutz. Umgekehrt gilt es, die Cyberversicherung präzise auf die Bedrohungslage des Unternehmens auszurichten.

Entscheidend ist dafür die Unterstützung durch einen erfahrenen Fachmakler. Wir von acant haben 2013 als einer der ersten Versicherungsmakler in Deutschland die Vermittlung von Cyberpolicen begonnen. Inzwischen haben wir mehr als zehn Jahre Erfahrung damit. Wir kennen den Markt für Cyberversicherungs-Produkte, haben direkte Kontakte zu den einschlägigen Versicherern und wissen wie man auch in einem schwierigen Markt optimalen Cyber-Versicherungsschutz und individuelle Lösungen sicherstellt. Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine Nachricht!

Inflation - Versicherungssumme prüfen, Symbolfoto: annca via Pixabay

Inflation bedeutet: Versicherungssummen überprüfen!

Krieg, Kostenexplosion, Inflation: die Lage ist nicht rosig

Der russische Überfall auf die Ukraine hat eine wirtschaftliche Kettenreaktion ausgelöst: Energiekrise, unterbrochene Liefer- und Versorgungsketten, Unsicherheit, enorme Kostensteigerungen, Inflation.

Dadurch steigen die Risiken, und zwar ganz besonders für Versicherungsfälle der Cyber-Versicherung und bei der Manager-Haftpflicht (D&O-Versicherungen).

  • Parallel zum Kriegsgeschehen begann eine Flut von Cyber-Angriffen auf Institutionen und Unternehmen im Westen. Außerdem steigt die Zahl der Online-Betrugsversuche. Dazu kommen Lieferausfälle bei IT-Equipment, an denen unter anderem die Halbleiter-Krise schuld ist. Bei Hardware-Havarien wird es schwieriger, Ersatz zu beschaffen.
  • Steigende Insolvenzrisiken und wachsender Druck auf Geschäftspartner führen automatisch dazu, dass Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern schuldhafte Verletzung ihrer Pflichten vorgeworfen wird. Viele Unternehmen drohen durch explodierende Energiepreise und deren Folgen wie erhöhte Rohstoff- und Transportkosten ins Minus zu rutschen. Oft fehlt es an alternativen Beschaffungsoptionen oder den Mitteln, um den Kostenanstieg zu kompensieren. Vor diesem Hintergrund stellen Gesellschafter und Insolvenzverwalter schnell die Frage nach persönlicher Verantwortung aufgrund mangelnder Vorsorge. Dazu kommt das mit jeder wirtschaftlichen Flaute verbundene persönliche Haftungsrisiko, etwa durch Zahlungen trotz drohender Überschuldung. Die Folge ist schnell die Haftung mit dem gesamten Privatvermögen.

Im Gegenzug verringert die Inflation nicht nur die Kaufkraft der Bestände an liquiden Mitteln. Sie frisst auch am Deckungspotenzial bestehender Versicherungssummen.

Wir prüfen für Sie Versicherungsbedingungen und Versicherungssummen

acant befasst sich mit Cyberversicherungen, seit es dieses Produkt auf dem Versicherungsmarkt gibt. Die Absicherung der Managerhaftung durch D&O-Versicherungen ist unser zweiter Schwerpunkt. Wir prüfen mit Ihnen gemeinsam, ob Ihre Versicherungssummen und Versicherungsbedingungen angemessen sind. Dabei kontrollieren wir auch, ob Ihre Deckung wirklich Ihrem Risikoprofil entspricht oder ob Sie durch Überdeckungen Geld verlieren oder durch offene Deckungslücken Risiken ausgesetzt sind.

Wenn Verträge angepasst werden müssen, übernehmen wir für Sie die Kommunikation mit den Versicherern. Der Versicherungsmarkt wird angesichts der Wirtschaftslage enger. Versicherungsbedingungen werden verschärft, Versicherungsnehmer zunehmend kritischer ausgewählt. Wir kennen die Ansprechpartner auf Seiten der Versicherungsgesellschaften persönlich, wir wissen um die Marktlage und wie man auch unter den gegenwärtigen Bedingungen marktgerechte Versicherungsangebote aushandelt.

acant kann Ihnen helfen, sich bei den betrieblichen und persönlichen Versicherungen optimal aufzustellen. Das ist ein wichtiger Teil der Vorsorge in der gegenwärtigen Lage. Rufen Sie uns an – wir beraten Sie gern: 030 863 926 990.

Cyberversicherung mit Rechtsschutz-Baustein, Symbolbild: Emil Lija via Pixabay

Cyber-Versicherung mit Rechtsschutz für den Manager

Cyber-Versicherung mit Rechtsschutzbaustein: gute Idee

Ein neuer Baustein für die Cyberversicherung von Cogitanda umfasst Rechtsschutz für Manager und Führungskräfte. Diese erweiterte Deckung ist für Geschäftsführer, Vorstände, Aufsichtsräte und Beiräte eine sinnvolle Sache. Der Grund ist einfach: Schäden durch Cyberangriffe können für die Verantwortlichen des betroffenen Unternehmens schnell zum Vorwurf von Versäumnissen und darüber in die persönliche Haftung führen – und ebenso zu langwierigen wie kostspieligen juristischen Auseinandersetzungen.

Der Baustein umfasst Vermögensschaden-Rechtsschutz, Anstellungsvertrags-Rechtsschutz sowie Strafrechtsschutz. Pro Schadensfall reicht die Deckung bis zu einer Million Euro. Das bedeutet: Rechtskosten für Streit um Schadenersatzforderungen sind ebenso abgedeckt wie Anwalts- und Gerichtskosten bei einer Auseinandersetzung um die Kündigung bzw. Vertragsauflösung sowie die Rechtskosten im Fall strafrechtlicher Vorwürfe.

Drei wichtige Versicherungen: Cyber-Versicherung, D&O-Police, persönlicher Rechtsschutz

2016 haben wir von acant uns das erste Mal mit diesem Haftungsrisiko auseinandergesetzt. Das war in den Beiträgen IT-Compliance und persönliche Haftung und Persönliche Manager-Haftung für IT-Sicherheitsmängel.

Damals hatte noch kaum jemand die persönliche Haftung nach Cybervorfälle als Thema auf dem Schirm. Aber wir haben Recht behalten. Inzwischen hat die Flut der Cyberattacken und der damit verbundenen Betriebsunterbrechungen und Folgeschäden das Thema der persönlichen Haftung von Managern für Versäumnisse in der IT-Sicherheit ganz klar ins Zentrum gerückt.

Zum Glück lässt sich ein großer Teil des Risikos durch Versicherungen auffangen.

  • Zum einen benötigt das Unternehmen – jedes Unternehmen! – eine Cyberversicherung, um Schäden durch Trojaner-Angriffe, Datendiebe und Hacker aufzufangen.
  • Außerdem benötigt die Geschäftsleitung eine D&O-Versicherung, die sie vor den Schadenersatzforderungen im Fall persönlicher Haftung schützt. Sonst haftet sie mit ihrem persönlichen Vermögen für Sorgfaltspflichtverletzungen, etwa problematische Zahlungen bei Insolvenzgefahr oder eben fehlende Vorkehrungen gegen Hackerangriffe.
  • Rechtsschutz ist die dritte Komponente: Was nützt es, wenn man zwar von der Haftung freigestellt wurde, dafür jedoch mit ruinösen Rechtskosten konfrontiert ist.

Wo in Ihrem Fall bereits Versicherungsschutz vorliegt und wo zusätzliche Deckungen für Sie sinnvoll sind, dazu können die Fachleute von acant Sie beraten. Schreiben Sie uns, oder rufen Sie an: 030 863 926 990.

IT-Dienstleister hat die Zugangsdaten: Datenschutzverstoss - Symbolbild: Photo Mix via Pixabay

Datenklau mit Zugangsdaten des IT-Dienstleisters: Schadenersatz

Wer hat eigentlich Zugangsdaten zu Ihren IT-Systemen?

Nicht gelöschte Zugangsdaten werden schnell zum teuren Risiko. Zur IT-Sicherheit im Unternehmen gehört es, Zugänge von Mitarbeitern und Dienstleistern regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf zu löschen.

Wenn ein Unternehmen die Zugangsdaten früherer Mitarbeiter und Dienstleister nicht deaktiviert und Unbefugte damit Daten stehlen, drohen Schadenersatzansprüche – und die können ohne Versicherung existenzbedrohend werden.

All das zeigt ein Fall, über den das Landgericht München I vor kurzem entschieden hat (LG München, 09.12.2021 – 31 O 16606/20). Das Urteil unterstreicht, warum Unternehmen unbedingt ihre Haftung für Datenschutzverstöße versichern sollten.

Haftung für Kundendaten, die über den Zugang eines Dienstleisters gestohlen wurden

Das Gericht sprach einem früheren Kunden des Finanzdienstleisters Scalable Capital 2.500 Euro Schadenersatz und einen zusätzlichen Anspruch auf Ersatz aller noch entstehenden Schäden zu.

Der Mann hatte bei dem Online-Broker ein Depotkonto eingerichtet und dazu viele personenbezogene Daten übermittelt. Diese fielen unbekannten Datendieben in die Hände: von der Post- und E-Mail-Adresse sowie der Handynummer über das Geburtsdatum und die Steuer-ID bis zu Wertpapierabrechnungen und der IBAN des Referenzkontos. Auch eine Ausweiskopie und das Porträtfoto fürs Post-Ident-Verfahren wurden entwendet.

Ausgangspunkt waren Zugangsdaten von CodeShip Inc., ein früherer Cloud- bzw. SaaS-Dienstleister von Scalable Capital („Software as a Service“, Cloud-Hosting von Anwendungen). Obwohl die Geschäftsbeziehung schon 2015 geendet hatte, funktionierte der CodeShip-Zugang zur IT von Scalable Jahre später noch immer. Mit diesen Zugangsdaten unternahmen Unbekannte drei großen Daten-Raubzüge: im April, im August und im Oktober 2020 wurden 389.000 Datensätze von insgesamt 33.200 Scalable-Kunden ausgelesen. Die Informationen wurden später für versuchten Kreditbetrug genutzt und im Darknet zum Verkauf angeboten.

Zugangsdaten beim Dienstleister, Haftung beim Auftraggeber

Scalable muss also zahlen, obwohl für den Hack bei CodeShip hinterlegte Zugangsdaten missbraucht wurden. Dabei befasste sich das Gericht gar nicht erst mit der möglichen Verantwortlichkeit von Scalable für Sicherheitsmängel beim früheren Dienstleister. Es sah entscheidende Versäumnisse bei dem Online-Broker selbst: Der hätte den Zugang des ehemaligen Geschäftspartners längst deaktivieren bzw. die Löschung des Zugangs überprüfen müssen.

Stattdessen verließ er sich fahrlässigerweise darauf, dass der frühere Geschäftspartner die Zugangsdaten schon löschen würde. In diesem Versäumnis sahen die Richter einen Datenschutzverstoß. Dieser führte zur Haftung des Finanzunternehmens. Es nützte ihm wenig, dass er nach dem Vorfall sofort Gegenmaßnahmen getroffen hatte und dem betroffenen Kunden noch kein konkreter materieller Schaden entstanden war.

Dem Unternehmen droht eine Klagewelle

Die 2.500 Euro plus Zinsen, die dem klagenden Kunden zugesprochen wurden, sollte man nicht unterschätzen. Von der Datenschutzverletzung waren wie erwähnt mehr als dreißigtausend Kunden betroffen. Sollte sich eine größere Anzahl von ihnen zur Klage entschließen, können schnell gewaltige Summen zusammenkommen.

Das Risiko von Datenschutzverletzungen lässt sich versichern!

  • Immer häufiger gestehen die Gerichte den Betroffenen einer Datenschutzverletzung Anspruch auf Schadenersatz zu.
  • Ein konkreter finanzieller Schaden muss dafür nicht vorliegen. Auch Nichtvermögensschäden begründen Entschädigungsansprüche, etwa Identitätsdiebstahl, Rufschädigung, gesellschaftliche Nachteile oder der Verlust der Vertraulichkeit (LG München I, 02.09.2021 – 23 O 10931/20).
  • Dazu kommen Bußgelder. Die sind bei Verstößen gegen die Datenschutzvorschriften oft von empfindlicher Höhe.

  • Der Verweis auf das hohe IT-Sicherheitsniveau nützte Scalable Capital vor Gericht gar nichts. Ja, die IT-Infrastruktur war gemäß ISO 27001 zertifiziert. Entscheidend war jedoch der nicht gelöschte Zugang. Das bestätigt wieder einmal: Selbst aktuelle Technik und Zertifizierungen garantieren keine IT-Sicherheit. Genau deshalb sind Versicherungen sinnvoll.

  • Die gute Nachricht: Die Haftung aus Datenschutzverstößen lässt sich versichern, solange sie nicht gerade vorsätzlich begangen werden. Auch für das Risiko der Unternehmensleitung, für solche Vorfälle persönlich zu haften, gibt es Versicherungsschutz. Das Gleiche gilt für Eigenschäden aus einer Cyber-Attacke.

acant hilft Ihnen beim Risikomanagement

Wir von acant sind Spezialversicherungsmakler für technische Unternehmensrisiken, Cyber-Bedrohungen und Manager-Haftung. Wir beraten Sie gerne dazu, wie sich das Risiko der Datenschutzhaftung in Ihrem Unternehmen betriebswirtschaftlich sinnvoll versichern lässt. Rufen Sie uns an (030 863 926 990) oder schreiben Sie uns!

Cyber-Versicherung oder Cyber-Sicherheit? Falsche Frage! Symbolbild: Andreas Lischka via Pixabay

Cyber-Versicherung oder IT-Sicherheit? Falsche Frage!

Entweder oder? So einfach ist es nicht

Vor kurzem bin ich in einem Fachbeitrag über folgende Passage gestolpert:

Eine gute Cybersecurity, die den Hackern eine aufmerksame und wirksame Verteidigung entgegenstellt, und eine Versicherung schließen sich nicht aus. Im Gegenteil: Häufig ist ein Mindestmaß an Security Voraussetzung für Versicherungen. Doch die Kosten für beides gleichzeitig sind oft sehr hoch und nicht von jedem Unternehmen zu stemmen. In diesem Fall muss ein Unternehmen besonders kosteneffizient handeln. Dabei lässt sich festhalten, dass ein Euro in eine gute Sicherheitsstruktur hier fast immer besser angelegt ist als in eine Versicherung. Sie verhindert, dass der Schaden überhaupt erst entsteht.

Frank Kölmel, „Was Cyberversicherungen leisten können – und was nicht“, Security-Insider.de

Wo sollten kluge Geschäftsleute ihr Geld besser investieren – in eine Cyber-Versicherung oder in technische IT-Sicherheitsmaßnahmen? Diese Frage, die der Autor anspricht, liegt mir am Herzen, seit ich mit Cyber-Versicherungen beschäftigte. (Und das sind mittlerweile fast zehn Jahre. acant war einer der ersten Makler in Deutschland, der sich auf Cyber-Risiken spezialisierte.)

Allerdings glaube ich nicht, dass die Frage „Cyber-Versicherung oder Cyber-Sicherheitstechnik?“ wirklich Sinn ergibt. Wer so fragt, hat ein Grundprinzip im Risikomanagement nicht verstanden.

Ganz einfach: Es braucht beides, Cyber-Versicherung und Cyber-Sicherheit

Bestimmte Maßnahmen verringern die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schadensereignis wie die Betriebsunterbrechung durch Ransomware eintritt. Zu diesen Maßnahmen gehören technische Sicherheitsmaßnahmen, aber auch organisatorische Vorkehrungen wie Schulungen und strikt durchgesetzte Verhaltensregeln. Wenn die Kosten solcher Maßnahmen die geringere Schadenswahrscheinlichkeit rechtfertigen, ergeben sie betriebswirtschaftlich Sinn.

Diese Maßnahmen können Schäden aber nicht vollkommen ausschließen bzw. verhindern. Auch das ist schlicht eine Frage der Wahrscheinlichkeit. Schulungen können Leichtsinn nicht unterbinden. Technik kann Störungen erleiden, falsch verwendet oder bewusst missbraucht werden. Sabotage ist immer möglich.

Und deshalb erfordert ein vernünftiges IT-Sicherheitskonzept auch Versicherungen. Die können, wie Frank Kölmel richtig anmerkt, den Schadenseintritt nicht verhindern. Das ist auch nicht ihr Sinn. Sie können dafür etwas, was die Technololgie nicht schafft: Sie kompensieren den Schaden, wenn es doch zur Sicherheitsverletzung kommt.

Wer sich keine Cyber-Versicherung leisten kann, kann sich keine IT leisten

So könnte man es etwas überspitzt formulieren. Eine fachgerecht administrierte Unternehmens-IT hält das Risiko erfolgreicher Cyber-Angriffe in einem beherrschbaren Rahmen. Es sinkt aber keineswegs auf Null. Auch wenn mittlerweile jeder die Aussage kennt: Die Frage ist nicht, ob es zur IT-Sicherheitsverletzung kommt, sondern wann sie sich ereignet. Aufgabe der IT-Fachleute ist es, dieses „wann“ möglichst hinauszuzögern.

Wenn der Schaden dann doch eintritt, wird die Cyber-Versicherung wichtig. Die Versicherungsprämien, die das Unternehmen über die Jahre hinweg überwiesen (und als Betriebsausgaben geltend gemacht) hat, haben die Kosten des Cyber-Angriffs oder der Datenschutz-Panne schon im Voraus in planbarer Form bezahlt. Jetzt übernimmt die Versicherung die Kosten. Das Schadenereignis reißt also kein Loch in die Bilanz. Ebenso unvorhergesehene wie unvermeidbare Ausgaben wurden auf einen langen Zeitraum verteilt und betriebswirtschaftlich sinnvoll minimiert.

Es geht auch weniger abstrakt

Eine Cyber-Versicherung leistet viel mehr, als nur Schäden zu begleichen. Die meisten Versicherer leisten Akut-Hilfe direkt nach einer Attacke. Sie helfen bei der forensischen Analyse und dem Beseitigen der aufgetretenen Sicherheitslücke. In der Deckung sind nicht nur Eigenschäden eingeschlossen, sondern auch Schadenersatzansprüche anderer Unternehmen und Personen.

Cyberangriffe sind längst ein Teil der Unternehmensrealität. Technik und organisatorische Vorkehrungen mildern das Risiko ab. Versicherungen machen das Restrisiko betriebswirtschaftlich tragbar. Unternehmen können sich längst nicht mehr leisten, auf eine der beiden Komponenten zu verzichten.

Genauso wenig wie auf Beratung. So wie die Netzwerksicherheitslösung zum Firmennetz passen muss, hilft die Cyber-Versicherung nur, wenn sie auf das Unternehmen abgestimmt wurde. Dafür zu sorgen, ist unser Geschäftsfeld. Wir von acant sind auf Cyber-Versicherungen spezialisiert. Sie erreichen uns unter 030 863 926 990 oder über das Kontaktformular!

Cloud-Ausfall versichern, Symbolfoto: ImaArtist via Pixabay

Versicherung gegen den Ausfall der Cloud

Hängt Ihr Betrieb davon ab, dass bei Dritten die Server laufen?

Nutzt Ihr Unternehmen Cloud-Speicher oder Hosted-Service-Angebote wie SaaS, PaaS oder Iaas („Software as a Service“, „Platform as a Service“, „Infrastructure as a Service“)? Wickeln Sie zum Beispiel Payment, Downloads, Logistiksteuerung oder andere Prozesse über die Server von Dritten ab?

Dann teilen sie das Downtime-Risiko Ihrer Dienstleister: Wenn deren Server ausfallen, schmieren Ihre Geschäftsprozesse ebenfalls ab. Fällt die gemietete Cloud aus, stockt Ihr Geschäftsablauf. Das ist ärgerlich

Und noch brisanter ist das Ausfallrisiko, wenn Sie Ihren eigenen Kunden Zugang zu Dateien, Software oder Service Levels zusagen, die vom Plattform- oder Cloud-Provider abhängen. Natürlich können Sie den Anbieter in Haftung nehmen, wenn es zu einer Downtime kommt. Aber das ist umständlich und langwierig. Zunächst sind immer einmal Sie selbst mit den unzufriedenen Kunden, mit Schadenersatzforderungen, Umsatzverlusten und Betriebsunterbrechungen konfrontiert.

Cloud-Ausfallversicherung zahlt pro Downtime-Stunde

Nun gibt es ein neues Versicherungsprodukt, das genau auf diese Art Risiko ausgerichtet ist. Die Cloud-Ausfallversicherung fängt den Schaden durch die Betriebsunterbrechung nach einem Ausfall beim Dienstleister auf.

Das Ganze funktioniert so: Der Versicherungskunde gibt an, welcher Cloud-Server bzw. welcher Dienst für ihn wichtig ist. Der Versicherer überwacht den Server mit einem eigenen Monitoring-Dienst. Kommt es zu einem Ausfall, wird die Länge der Downtime automatisch erfasst und für jede Stunde Nicht-Verfügbarkeit eine vorher festgelegte Summe ausgezahlt.

Zwei positive Aspekte der Cloud-Versicherung

Die Versicherungsleistung erfolgt unabhängig von der Ausfallursache. Das ist ein klarer Vorteil: Schließlich ist es dem Shop-Betreiber egal, warum Angreifer, fehlende Wartung, Sabotage oder schlichtes Pech zu der Havarie beim Fulfillment-Partner führten. Er muss sich damit herumschlagen, dass seine Bestellungen stocken oder die Kunden ihre Downloads nicht durchführen können.

Ein weiterer Vorteil: Der Kunde muss die Downtime bei seinem Dienstleister dem Versicherer gegenüber nicht nachweisen. Durch die feste Ausfallentschädigung ist auch kein aufwändiger Nachweis seines finanziellen Schadens notwendig.

Fazit

Alle Risiken sind mit der Cloud-Ausfallversicherung nicht vom Tisch. Eine pauschale Versicherungsleistung ist schwierig, wenn die Höhe des eigenen Schadens durch den Ausfall der Cloud stark variieren kann. In manchen Fällen wird es sinnvoller sein, die Service Levels aufzustocken und sich eine höhere Uptime zusichern zu lassen.


Für Unternehmen, die kritische Daten oder Dienste hosten lassen, ist die Cloud-Ausfallversicherung aber eine gute Zusatzabsicherung. Eine große Havarie kann schließlich die Existenz des Hosting-Anbieters gefährden. Oder es gibt Streit um Haftung und Schadenersatzpflicht. Dann ist es ein Segen, wenn der Versicherer davon unabhängig die Betriebsunterbrechung zuverlässig auffängt.

Versichern Sie Ihr Risiko durch IT-Ausfälle bei Dritten: Wir beraten Sie

IT-Ausfälle beim Dienstleister als eigenes Geschäftsrisiko: Als Spezial-Versicherungsmakler für sämtliche IT-Risiken kennen wir von acant dieses Problem. Mit uns können Sie besprechen, wie Versicherungen Sie vor Betriebsunterbrechungen, Schadenersatzforderungen oder Umsatzeinbrüchen schützen, die Ausfälle bei Dritten verursacht haben. Fragen Sie uns zu Ihren Möglichkeiten!

Bitcoin versichern - geht das? Symbolbild: Icons8_team via Pixabay

Bitcoin versichern, oder andere Kryptowährungen – geht das?

Kann man Bitcoin versichern, oder Guthaben in anderen Kryptowährungen? Dieser Frage hören wir bei acant inzwischen häufiger.

Guthaben in Kryptowährungen sind gefährdet

Gerade ist es mal wieder passiert: Ein Hacker stahl in den USA Kryptowährungen im Wert von rund 600 Millionen Dollar. Betroffen war die auf den Transfer bzw. den Tausch von Kryptowährungen spezialisierte Plattform Poly Network: Der Dieb hatte die Sicherheitssysteme geknackt und kaperte Guthaben der Kryptowährungen Ethereum, BSC (Binance) und Polygon. Später gab er die Guthaben wieder zurück – im Gegenzug wurde ihm eine Belohnung in Höhe von einer halben Million Dollar versprochen.

Gleiches ist auch schon oft genug mit Bitcoin passiert. In Nordkorea gibt es Medienberichten zufolge ganze Abteilungen staatlich kontrollierter Hacker, die sich auf illegale Blockchain-Operationen – sprich Diebstahl – spezialisiert haben. So tragen sie dazu bei, das Regime zu finanzieren.

Selbst ohne Diebe kann ein Bitcoin-Guthaben verloren gehen. Wenn die Schlüssel auf einer Festplatte liegen, drohen Hardware-Schäden oder unabsichtliches Überschreiben. Besonders spektakulär ist der Fall des virtuellen Bitcoin-Millionärs Stefan Thomas: Ihm gehört eine Festplatte mit Bitcoins im Wert eines neunstelligen Dollarbetrags. Was ihm fehlt, ist das Festplatten-Passwort, denn das hat er vergessen. Noch zwei Eingabeversuche erlaubt die Sicherungssoftware der Platte. Dann ist die Höchstzahl an Fehlversuchen erreicht, das Sicherheitsprogramm löscht die Daten auf der Festplatte.

Kann man Bitcoin versichern?

Die kurze Antwort lautet: Eine Sachversicherung für Bitcoin, die den Verlust oder Diebstahl ersetzt, gibt es derzeit nicht. Das liegt schon daran, dass die Versicherer das Risiko schlecht kalkulieren können. Schließlich hängt der von der Kursentwicklung ab. Der rechtliche Status und der offizielle Wert sind unklar, da Bitcoin, Ethereum & Co. keine offiziellen Zahlungsmittel sind und anders als Devisenguthaben oder Wertpapiere keinen Bilanzierungsvorschriften unterliegen. Aus Sicht eines Sachversicherers tauchen Bitcoin-Guthaben im zu versichernden Bestand, d. h. dem Vermögen des Unternehmens, nicht als bestimmter Wert auf.

Außerdem drohen im Fall eines Massendiebstahls wie bei Poly Network sehr umfangreiche Versicherungsfälle auf einen Schlag. Solche Risiken lassen Sachversicherer ebenfalls zurückschrecken.

Das Fazit: Es gab zwar frühere Ankündigungen von Bitcoin-Versicherungsprodukten. Entsprechende Angebote kamen nicht auf den Markt.

Eine Vertrauensschadenversicherung oder Cyberversicherung kann bei der Aufklärung helfen

Besser sind die Aussichten auf eine Deckung des Schadens bei dem Verdacht, dass eigene Mitarbeiter oder Beauftragte Bitcoin-Guthaben gestohlen oder veruntreut haben. Hat das Unternehmen eine Vertrauensschadenversicherung oder eine Cyber-Versicherung, kann der Versicherer die Kosten der forensische Aufklärung übernehmen. Experten für IT-Forensik können den Weg zu den Tätern weisen, von denen man die Guthaben mit etwas Glück zurückholen kann. Natürlich hängt der Anspruch von den Versicherungsbedingungen der Police ab.

Haben Sie Fragen zum Versicherungsschutz Ihrer digitalen Werte?

Wenn es um Versicherungen für digitale Werte und Versicherungsschutz vor digitalen Risiken geht, kennen wir von acant uns aus. Wir sind schließlich Spezialmakler für Cyberrisiken aller Art.

Fragen Sie uns einfach – wir beraten Sie gerne und kostenlos. Und wenn sich etwas nicht versichern lässt, wie zum Beispiel Bitcoin, dann sagen wir Ihnen das ganz klar.

Frank Schwandt: TÜV-zertifzierter Fachberater für Cyber-Risiken.

Versicherungsmakler – und TÜV-zertifizierter Fachberater für Cyber-Risiken

Qualifikation nachgewiesen: Fachberater für Cyber-Risiken mit TÜV-Zertifikat

Vor einiger Zeit bin ich von Berlin nach Essen gefahren, um meine Qualifikation als Fachberater prüfen zu lassen. Der TÜV Rheinland hat meine Kenntnisse in Sachen Cyber-Sicherheit und digitalen Risiko-Exponierung von Unternehmen eingehend geprüft.

Es ging um die Unterthemen:

  • Täterprofile moderner Cyberkrimineller
  • Gesetzeslage und Unternehmenshaftung bei Cyber-Kriminalität
  • Leistungen und Vorteile von Cyberversicherungen
  • Lösungsorientierte Beratung statt reiner Produktverkauf
  • Identifikation, Analyse und Bewertung von Cyberrisiken
  • Anwendung eines Softwaretools zur Versicherungs-Summenermittlung
  • IT-Sicherheitskonzepte nach VdS, BSI und ISO 27001
  • Grundlagen des IT-Risk-Management nach ISO 31000

Um ehrlich zu sein: ich bin stolz, dass ich meine Qualifikation auf diesen Fachgebieten unter Beweis stellen konnte. Dafür habe ich vom TÜV Rheinland die Zertifizierung als Fachberater erhalten, als Nachweis meiner Eignung für die gezielte Beratung von Unternehmen zum digitalen Risiko-Management.

Oder wie es der TÜV selbst formuliert: „Fachberater für Cyber-Risiken mit TÜV Rheinland geprüfter Qualifikation weisen mit der Zertifizierung nach, dass sie für die fachliche Beratung gewerblicher Versicherungsnehmer umfassend vorbereitet und zur Identifikation und Kommunikation unternehmerischer Cyber- und IT-Risiken nach dem Grundsatz Lösungsorientierung statt Produktorientierung befähigt sind.“

Frank Schwandt ist TÜV-zertifizierter Fachberater für Cyber-Risiken (Urkunde)

Cyber-Versicherungen gibt’s inzwischen überall – qualifizierte Risiko-Beratung nicht

Es geht dabei nicht nur um Titel und Eitelkeiten. Ich freue mich über das TÜV-Zertifikat meiner Fachkenntnisse, weil es den besonderen Anspruch von acant bestätigt: Wir sind kompetente Fach-Versicherungsmakler zu Cyber-Risiken von Unternehmen jeder Größe und Branche.

Ransomware und/oder Datenschutzverstöße können jedes Unternehmen treffen, das ist inzwischen allgemein bekannt. Wann haben Sie das letzte Mal von Ransomware, Hackern und Datendiebstahl gehört – heute, gestern oder vorgestern?

Dass Cyber-Versicherungen Schutz bieten und zur Vorsorge genauso wichtig sind wie technische IT-Sicherheitsmaßnahmen, ist mittlerweile ebenfalls akzeptiert.

Aber: Diese Popularisierung des Themas bringt eigene Gefahren mit sich. Versicherungsschutz gegen Hacker, Trojaner und Datenschutzverletzungen gibt es inzwischen an jeder Ecke. Doch eine Cyber-Versicherung ist etwas anderes als eine Kfz-Versicherung fürs Privatauto, die man von der Stange kaufen kann. Cyber-Versicherungsschutz muss genau zum Unternehmen und seinen individuellen Risiken passen. Sonst zahlt man Prämien, steht im Ernstfall aber ohne Deckung dar. Oder man zahlt für Deckungen, die man gar nicht braucht.

Solche Fehlversicherungen kommen nicht vor, wenn acant Ihrem Unternehmen die Cyber-Versicherung vermittelt. Wir sind ein Versicherungsmakler, der sich durch Fachkompetenz und Beratung auszeichnet. Wir kennen den Versicherungsmarkt, wir wissen, welche Cyber-Policen Ihr Unternehmen wirklich schützen, und wir vermitteln nur Versicherungsprodukte, die Ihnen nützen.

Dass dies nicht nur leere Worte sind, hat mir der TÜV nun schwarz auf weiß bestätigt – mit meiner Zertifizierung als Fachberater für Cyber-Risiken. Das ist der Grund, warum ich mich darüber freue.

elektronische Patientenakte, Symbolfoto: Bokskapet via Pixabay

Elektronische Patientenakte: Ärzte als Hochrisikogruppe beim Datenschutz?

Die elektronische Patientenakte soll die Digitalisierung im Gesundheitswesen forcieren

Bundesgesundheitsminister Spahn treibt die Pläne zur raschen Digitalisierung im Gesundheitswesen voran. Das Patientendaten-Schutzgesetz ist seit kurzem in Kraft. Es bringt die elektronische Patientenakte (ePA), das E-Rezept und eine einheitliche Infrastruktur für den Datenaustausch im Gesundheitswesen (Telematik-Infrastruktur, TI).

Die Digitalisierung ist sinnvoll und überfällig. Wenn Versicherte direkten Überblick über ihre Arbeitsunfähigkeiten, Behandlungen, Impfungen, Krankenhausaufenthalte, Vorsorgetermine und Rezepte haben, ist das positiv. In anderen Ländern existieren die Voraussetzungen dafür schon längst. Es gibt keinen Grund, warum der Datenaustausch zwischen Ärzten, Kliniken, Versicherern und Apotheken nicht digital stattfinden sollte. Dass Patienten selbst kontrollieren, wer Zugriff auf Befunde, Diagnosen und andere Daten hat, ergibt Sinn.

Das Problem ist das Datenschutzrisiko. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber rät laut „Deutschland sicher im Netz“ von der Nutzung der elektronischen Patientenakte ab. Außerdem will er die Krankenkassen verpflichtend anweisen, die ePA-Apps gesetzeskonform zu gestalten. Dummerweise ist das technisch offenbar erst ab 2022 möglich.

Ärzte müssen die elektronische Patientenakte auf Wunsch ausfüllen.

Die gesetzlichen Krankenkassen müssen seit Jahresbeginn ihren Versicherten die elektronische Patientenakte bereitstellen, zum Beispiel per App fürs Smartphone. Die privaten Krankenversicherungen sind erst ab 2022 dazu verpflichtet. Ärzte, Therapeuten, Apotheken etc. haben die ePA mit Daten zu befüllen, wenn der Patient es wünscht.

Das Problem: Bislang kann der Versicherte nicht „granular“ vorgeben, welchem Arzt er welche Informationen zugänglich macht. Das ist zwar vorgeschrieben, soll aus technischen Gründen jedoch erst nächstes Jahr kommen. Im Moment sieht damit im Zweifel auch der Zahnarzt, dass die Patientin letztes Jahr einen Schwangerschaftsabbruch hatte oder der Patient in psychiatrischer Behandlung ist.

Auch im Praxisalltag dürfte es neue datenschutzrechtliche Risiken geben – etwa dann, wenn die Mitarbeiterin an der Rezeption dem älteren Patienten hilft, die App zu bedienen. Oder wenn Hacker versuchen, an dieser Nahtstelle den Datenaustausch abzuschöpfen oder die App zu kompromittieren.

Wer trägt das Datenschutz-Risiko?

Das Risiko für die Heilberufe liegt auf der Hand. Fehler werden dem niedergelassenen Arzt und seinen Mitarbeitern angelastet werden. Das gilt auch dann, wenn der Patient missverständlich kommuniziert oder mögliche Mängel der Infrastruktur Datenverluste begünstigen.

Der Praxis-Inhaber ist dafür verantwortlich, dass das Datenschutzniveau in der Praxis sowohl technisch wie organisatorisch gewahrt bleibt. Er muss eine angemessene IT-Sicherheit gewährleisten, dafür sorgen, dass stets die notwendigen Einwilligungen vorliegen und keine unbefugten Mitarbeiter Zugriff erhalten. Dafür haften die Ärztin oder der Therapeut.

Noch ist die ePA in der Testphase – aber an die Versicherung sollten Ärzte und Therapeuten schon jetzt denken

Bis jetzt ist die ePA noch in der Testphase. Ab dem zweiten Halbjahr 2021 sollen dann alle Patienten die entsprechenden Apps nutzen können, und alle Arztpraxen die Akten auf Wunsch elektronisch ausfüllen. Ab 2022 werden weitere Nachweise digitalisiert, zum Beispiel der Mutterpass oder das Zahnarzt-Bonusheft.

Für Ärzte, Therapeuten und alle anderen, die am Austausch von Patientendaten über die Telematik-Infrastruktur im Gesundheitswesen mitwirken dürfen/müssen, gibt es eine klare Empfehlung: rechtzeitig eine passende Cyber-Versicherung für niedergelassene Praxen abschließen, die auch Datenschutzverstöße abdeckt. Fragen Sie uns nach den Einzelheiten: Wir von acant sind Spezialmakler für Cyber-Versicherungen und kennen uns mit der Deckung von Datenschutzrisiken aus.

Patientendaten sind für Datendiebe sehr, sehr wertvoll

Man kann nicht oft genug darauf hinweisen: Patientendaten sind für Hacker wie Goldstaub. Ein eindrückliches Beispiel war der Diebstahl von 40.000 digitale Patientenakten in Finnland – mit Adressdaten und den Notizen der behandelnden Psychotherapeuten.

Und selbst, wenn es nicht so schlimm kommt: Selbst ein Fehler im Praxisalltag kann direkt zu einem Datenschutzverstoß und damit zu einem Bußgeld-Verfahren führen. DSGVO-Bußgelder sind von empfindlicher Höhe – bis zu zwei Prozent vom Jahresumsatz sind möglich.

Haben Sie Fragen zur Cyber-Versicherung speziell im Gesundheitswesen? Rufen Sie uns einfach unter 030 863 926 990 an oder schreiben Sie uns eine kurze Nachricht.